Nele

Nele

Geboren wurde sie im Dezemeber 2001 in Italien. Scheinbar ging es ihr dort nicht sehr gut, wir vermuten, dass sie bei ihrem ersten Besitzer eingesperrt und eventuell auch geschlagen wurde. Auf jeden Fall entdeckten wir Nele im Frühjahr 2004 auf der Vermittlungsseite des Vereins „Hundehilfe Mariechen“.
Nele war im Frühjahr 2004 nach ihrer Ankunft in Deutschland noch mehr gelblich-braun als weiß, das Fell verfilzt und sie wog nur knapp 25 Kilo. Außerdem hat sie eine (leichte) Hd, was es natürlich für die Mariechen nicht einfacher machte, sie zu vermitteln.
Aber ich war begeisztert von ihrer Charakterbeschreibung. Und mal ehrlich – wer kann schon zwei sooo lieben braunen Augen und der rosa Stuppsnase widerstehen?!

Also machten wir einen Besuchstermin bei Neles damaliger Pflegefamilie aus, um sie persönlich kennenzulernen.
Umso mehr verblüffte uns nach ihrer Vorgeschichte, wie zutraulich sie trotzdem war. Sie reagierte zwar mit einem ängstlichen Zurückzucken auf zu schnelle Bewegungen, wurde aber mit etwas Geduld und Ruhe schlell zutraulich. Nach einem ersten gemeinsamen Spaziergang mit der Pflegefamilie und Nele entschieden wir, Nele mit zu uns nach Wetzlar zu nehmen. Sie hüpfte auch gleich bereitwillig in unser – ihr ja völlig fremdes – Auto und los ging für uns das „Abenteuer Maremmano-Abruzzese“.

In den nächsten Tagen, Wochen, Monaten merkten wir schnell, dass Nele ein eher ruhiger, sanfter Hund, und sehr anhänglich ist. Ob nun direkter Körperkontakt durch Schmusen, Fellpfllege, oder einfach nur auf ihrem Lieblingsplatz unter dem Wohnzimmertisch mitten unter uns liegen – Hausptsache sie ist mitten unter uns, dann ist sie zufrieden.

Nele ist ein bißchen ein „Sensibelchen“, wie unsere Tierärztin vor einigen Tagen lachend bemerkte – sie reagiert eher ängstlich auf alles neue, unbekannte und braucht ein bißchen, bis sie mit fremden Menschen so richtig warm wird.

Wir haben eine eingzäunten Garten, den Nele auch nach Herzenslust alleine erkunden dürfte, aber das tut sie nur, wenn mindestens ein Familienmitglied mit ihr geht. Haben Hunde eigentlich auch so etwas wie „Verlassensängste“, gibt es sowas??? Bei ihr scheint es uns manchmal fast so zu sein, denn sie geht selbst beim Freilaufen nie sehr weit weg von uns, so als müsse sie sich ständig vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Typisches Herdenschutzhundverhalten? Wir finden das auf jeden Fall sehr praktisch.

Nele stsarke Bindung an die Familie veranlaßte uns dann auch, sie schon im Sommer 2004 mit in den Sommerurlaub an die Nordsee zu nehmen, wie man an den Strandphotos sieht. Die fremde Umgebung schien sie nicht zu stören, denn ihre „Familie“ war ja dabei. Rumtoben am Strand fand sie natürlich auch ganz toll, da war sie nur zu schnell, um im Vorbeiflitzen ein Photo zu machen.

Und abends dann Kuscheln mit Frauchen – wie auf dem letzten Bild und gaaanz wichtig für Nele. Sie möchte und braucht eine große Portion Zuwendung, um so richtig glücklich zu sein. Das ist ihr wichtiger als so ziemlich alles andere .

Mit anderen Hunden verhielt Nele sich zu Beginn sehr unsicher, mit viel Aufregung und lautem Gebell. Aber auch das hat sich in den letzten Monaten schon stark gebessert, so dass wir die Vermutung haben, dass sie vorher nie viel Kontakt mit anderen Hunden hatte und deswegen etwas unsicher reagierte. Wir versuchen immer wieder, sie mit anderen Hunden zusammenzubringen und sie geht auch bei Begegnungen mit anderen Vierbeinern mittlerweile schon entspannter damit um, so dass wir sicher sind, dass sie das einfach noch ein bißchen lernen muß.

Zwei kleine Macken hat unsere Süße allerdings:
Sie bleibt nicht alleine zu Hause. Im Auto wartet sie stundenlang geduldig bis wir wiederkommen, im Haus gerät sie irgendwie in Panik.. Aber das lässt sich immer organisieren.
Und – wie wohl fast jeder Hund – hat Nele Angst vor Gewittern. Dann macht sie (besonders nachts) alle wach und hüpft ängstlich in jedes erreichbare Bett.

Tja, und natürlich ist für und Nele mittlerweile der schönste, liebste und großartigste Hund der Welt – wir finden es wahnsinnig beeindruckend, was für eine Entwicklung sie nach ihrem wohl wenig schönen Start ins Leben noch genommen hat und wie freundlich sie von ihrem Wesen geblieben ist.